Frühlingsmutationen II
Sonntags im Park. Vier alte Männer sitzen mit einer Schnapsflasche auf einer Bank. Sie lachen lauthals, klopfen sich auf die Schenkel, ganz rot vom Kichern. Als ich vorbeilaufe, winkt mir einer mit seiner knorrigen Hand zu: „Na, Kleene, komm doch mal her.“
Von alten Männern muss man sich fernhalten. Auch wenn sie noch so harmlos aus ihren Falten schauen. Das haben wir gelernt, Marie und ich, als wir mit süßen 18 Jahren in den Süden von Europa trampten, unsere furchtsamen Mütter mit großen Schachteln von Beruhigungsmitteln zurücklassend. Wir fuhren mit einsamen Familienvätern, kommunistischen Pfarrern, geilen Truckfahrern und piefigen Hippies längs durch Europa. Doch das Unerwartete geschah ganz unten, im Süden. Marie und ich machten gerade Pause von einander, ich am Strand, Marie in den Galerien des malerischen Küstenstädtchens.
Marie spaziert also durch die Gegend, da sieht sie einen Opa vor einer Fischerkate sitzen. Sonnengegerbte Falten, Schiebermütze, Netze flickend. Der Opa lächelt Marie zahnlos an. Marie lächelt begeistert zurück. Sonnenuntergang. Geigen. Die leibhaftige Postkartenidylle. Der Opa brummelt etwas in seine Bartstoppeln und deutet auf das Fischernetz. Die Ethnografin in Marie erwacht, und sie beugt sich interessiert über die einheimischen Geheimnisse der Fischernetzknüpfkunst. Wohlwollend lächelt der Opa, lässt das Netz fahren und drückt – määp määp – Maries Brüste mit beiden Händen!
So sind alte Männer nämlich. Deshalb können sich Großväter aller Couleur noch so hilflos auf den Zebrastreifen werfen und wild mit dem Krückstock rudern – da reagier‘ ich gar nicht drauf. Normalerweise. Heute aber schaue ich auf den dreiköpfigen Löwenzahn in meiner Hand (siehe unten), auf die Buschwindröschen im Busch, und plötzlich hebt sich, simultan zu meinen Mundwinkeln, mein rechter Arm und winkt dem rotköpfigen Opa auf der Parkbank ganz leicht und frühlingshaft zurück.
Von alten Männern muss man sich fernhalten. Auch wenn sie noch so harmlos aus ihren Falten schauen. Das haben wir gelernt, Marie und ich, als wir mit süßen 18 Jahren in den Süden von Europa trampten, unsere furchtsamen Mütter mit großen Schachteln von Beruhigungsmitteln zurücklassend. Wir fuhren mit einsamen Familienvätern, kommunistischen Pfarrern, geilen Truckfahrern und piefigen Hippies längs durch Europa. Doch das Unerwartete geschah ganz unten, im Süden. Marie und ich machten gerade Pause von einander, ich am Strand, Marie in den Galerien des malerischen Küstenstädtchens.
Marie spaziert also durch die Gegend, da sieht sie einen Opa vor einer Fischerkate sitzen. Sonnengegerbte Falten, Schiebermütze, Netze flickend. Der Opa lächelt Marie zahnlos an. Marie lächelt begeistert zurück. Sonnenuntergang. Geigen. Die leibhaftige Postkartenidylle. Der Opa brummelt etwas in seine Bartstoppeln und deutet auf das Fischernetz. Die Ethnografin in Marie erwacht, und sie beugt sich interessiert über die einheimischen Geheimnisse der Fischernetzknüpfkunst. Wohlwollend lächelt der Opa, lässt das Netz fahren und drückt – määp määp – Maries Brüste mit beiden Händen!
So sind alte Männer nämlich. Deshalb können sich Großväter aller Couleur noch so hilflos auf den Zebrastreifen werfen und wild mit dem Krückstock rudern – da reagier‘ ich gar nicht drauf. Normalerweise. Heute aber schaue ich auf den dreiköpfigen Löwenzahn in meiner Hand (siehe unten), auf die Buschwindröschen im Busch, und plötzlich hebt sich, simultan zu meinen Mundwinkeln, mein rechter Arm und winkt dem rotköpfigen Opa auf der Parkbank ganz leicht und frühlingshaft zurück.
Rattenbaum - 20:22
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